Eichenprozessionsspinner
Wenn manche Menschen mit den Haaren der Raupe des Eichenprozessionsspinners in Berührung kommen, juckt und brennt es auf der Haut und in den Augen.
Vereinzelt äußert sich diese Immunreaktion auch in Form von Nesselsucht. Vor allem wenn die Brennhaare der Raupe in die Augen oder Atemwege kommen, kann es zu stärkeren Reaktionen kommen.
Verantwortlich für diese Immunreaktion ist das Nesselgift Thaumetopoein, das in den feinen Brennhaaren der Raupen sitzt.
Die für den Menschen gesundheitsgefährdenden Brennhaare bilden sich ab dem dritten Larvenstadium. Je nach Witterung kann das bereits ab Ende April/Anfang Mai geschehen.
Ab dieser Zeit sollte man deshalb Parks, Wälder oder Straßen mit Eichen besser vermeiden beziehungsweise in diesen Gebieten vorsichtig unterwegs sein.
Die anfänglich braun-gelblichen Raupen haben in späteren Entwicklungsstadien zudem einen breiten dunklen Streifen auf dem Rücken. Der Kopf ist in etwa so breit wie der Körper und schwarzgefärbt. Im letzten Stadium vor der Verpuppung misst die Raupe etwa fünf Zentimeter. Sie kommen meist in großen Ansammlungen (Nester) auf Eichen (Stämme) vor.
Die erwachsenen Falter sind hauptsächlich im Juli und August zu sehen. In dieser Zeit findet auch die Paarung statt. Anschließend legt das Weibchen die Eier in großen Paketen an Stämmen (vor allem an Eichen) ab und bedeckt diese mit Härchen, um sie vor Kälte und Fressfeinden zu schützen. Die Larven überwintern in diesen Eiern und das erste Raupenstadium schlüpft im Frühjahr des nächsten Jahres. Die Raupen bleiben in einer Gruppe zusammen und spinnen Nester, aus denen sie meist nur nachts zur Nahrungssuche kommen.
Im Laufe des Frühsommers häuten sie sich sechsmal und lassen die Larvenhäute (inklusive der Brennhärchen) in den Nestern zurück. Nach der Verpuppung in den Gespinstnestern, ab etwa Ende Juni und einer drei- bis sechswöchigen Puppenruhe, schlüpfen im August die Falter, die eine Lebensdauer von nur wenigen Tagen haben.
Manchmal werden die Gespinste von Eichenprozessionsspinnern mit denen der harmlosen Gespinstmotte verwechselt. Während die Nester der Eichenprozessionsspinner oft nur an einer oder wenigen Stellen am Baum vorkommen, „kleidet“ die Gespinstmotte Büsche und Bäume komplett mit ihrem gazeähnlichen Gespinst ein.
Nester melden
Wenn Sie Nester der Eichenprozessionsspinner im öffentlichen Raum zum Beispiel entlang von Grünflächen, an Sport- und Spielplätzen oder öffentlichen Wege entdecken, können Sie sich mit dem Ordnungsamt (ordnungsamt@nottuln.de) in Verbindung setzen und die Nester melden.
Um Doppelmeldungen zu vermeiden, bitten wir darum, einen genauen Lageplan anzufügen.
Im Rahmen der Gefahrenabwehr kümmert sich das Ordnungsamt zusammen mit dem Bauhof der Gemeinde darum, dass die Nester fachgerecht entsorgt werden.
Sie können die Nester der Eichenprozessionsspinner auch über die App „Prozessionsspinner Melder” (erhältlich über den App-Store und Google play) in eine interaktive Karte einragen. So können Sie Ihre Mitmenschen warnen und Fachleute, die sich um die Entfernung der Nester kümmern, informieren.